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Nachbehandlung und Pflege

Wie verheilt ein Tattoo am besten und was muss dabei beachtet werden?

Eine frische Tätowierung entspricht einer oberflächlichen Verletzung, ähnlich einer Schürfwunde, und bedarf daher einer speziellen Behandlung, bis sie ausgeheilt ist.

Die betreffende Körperstelle wird nach dem Tätowieren mit einer Folie bedeckt, welche noch für mindestens 3 Stunden drauf bleiben sollte – gerne auch länger (max. bis zu 12 Std.). An Stellen mit Hornhaut muss die Folie nach spätestens 5 Stunden entfernt werden.

Aufgrund der hohen bakteriellen Belastung von Händen, sollten diese vor jeglichem Kontakt mit der noch frischen Tätowierung unbedingt gründlich gesäubert werden.

Nach dem Entfernen der Folie (festklebende Pflaster eventuell unter der Dusche lösen) wäscht man die frische Tätowierung erst mal mit möglichst warmem Wasser und etwas pH-neutraler Seife ab. Dann lässt man die betroffene Stelle weitere 3-8 Stunden eintrocknen – am besten an der frischen Luft –, da die Wunde meist noch etwas nachnässt. Falls erforderlich wird sie wieder mit Folie abgedeckt. An manchen Körperstellen, für einige Hauttypen oder in speziellen Berufen ist ein Folienverband für 3 weitere Tage ratsam, sofern das beim Termin so abgesprochen wurde und die Folie zweimal täglich erneuert wird.

Ansonsten wird das frische Tattoo 2-3 mal täglich gewaschen. Die Wunde sollte nicht aufgeweicht werden. Also nur kurz duschen und nicht baden. Nach einer kurzen Trockenphase wird die Stelle mit Wundheilsalbe (auf keinen Fall kosmetische oder Abschmink-Cremes verwenden) eingecremt, aber nur hauchdünn! Zu viel Creme ist der häufigste Fehler in der Heilphase.

In den ersten Tagen wird zu lockerer, weiter Kleidung geraten. Haftet die Kleidung dennoch mal an der Wunde fest, sollte sie möglichst feucht (evtl. unter der Dusche oder mit Hilfe von einem nassen Lappen) gelöst werden.

Gummibänder, Träger, Hosenbünde, Reißverschlüsse, Gürtel und vor allem Schmuck und Schmutz sollten das frische Tattoo nicht berühren, auch keine Schminke, Rasuren, Enthaarungscremes, etc.

Der Schorf (Kruste) löst sich nach und nach in Stücken von selbst. Nicht kratzen und nachhelfen, auch wenn es mal juckt! Auf keinen Fall darf die Tätowierung in der Abheilzeit mit Salz- oder Chlorwasser in Berührung kommen. Sauna und Solarium sind untersagt, direktes Sonnenlicht ist zu meiden. Man sollte sich auch nicht massieren lassen.

Je länger man das alles beachtet, umso besser. Auch wenn die Heilung oberflächlich gesehen schon abgeschlossen scheint – mindestens 3 Wochen sollte man für diesen Prozess einplanen.

Die empfohlene Pflege ist nicht bindend oder die einzige Variante, jedoch sollte eine andere Handhabung, wie z.B. ein Folienverband über mehrere Tage, bereits beim Termin besprochen werden.

Besonders bei Farben oder sehr sensiblen Hautpartien kann es (selten) zu unerwünschten Reaktionen und/oder Nebenwirkungen kommen. Diese sind zeitlich begrenzt (wenn auch vielleicht etwas langwieriger) und weiter unbedenklich.

Bei unerwartet auftretenden Problemen sollte man sich unverzüglich mit dem Tätowierer in Verbindung setzen, um die Ursache direkt zu beheben, da eigenmächtiges Handeln die Problematik erfahrungsgemäß meist verschlimmert. In seltenen Fällen kann sich der Heilprozess über einen längeren Zeitraum hinziehen. Es gibt eine Vielzahl von Gründen hierfür, wie Farbunverträglichkeit, Hautgewebeschäden, falsche Pflege, erschwerte Abheilung von viel belasteten bzw. bewegten Körperstellen oder Missachtung der Schonzeit aus beruflichen Gründen.

In jedem Fall ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Tätowierung zur Gänze ausheilt. In der Regel geschieht das relativ unkompliziert und oft schneller als erwartet. Falls sich die Heilung doch ein paar Tage länger hinzieht, ist mit Geduld alleine schon viel geholfen, und mit der richtigen Behandlung gibt es keinen Anlass zur Sorge.

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